Organisationsentwicklung ist ein Entwicklungs- und Veränderungsprozess für Organisationen. Das können Wirtschaftsunternehmen, NGOs oder staatliche Einrichtungen sein. Dabei werden folgende Aspekte besonders beachtet:
- Nachhaltigkeit und langfristiges Denken
- Effektivität der Organisation
- die Organisation als soziales System
- Ganzheitliches Denken
Nachhaltigkeit und langfristiges Denken
Organisationsentwicklung hat zum Ziel, die Organisation zu befähigen, nach der Entwicklungsphase, die durch den Berater begleitet wird, neue Herausforderungen selbstständig bewältigen zu können. Das Ergebnis, das in der Entwicklungsphase erarbeitet wurde, wird nicht dauerhaft unverändert effektiv bleiben, wenn es nicht gelingt, auf neue Herausforderungen angemessen zu reagieren. Daher sollte die Organisation lernen, diese Anpassungen eigenständig durchzuführen. Organisationsentwicklung entwickelt die Fähigkeit der Organisation, sich anzupassen.
Um Veränderungen nachhaltig umzusetzen, ist die Akzeptenz der Betroffen ein wichtiger Erfolgsfaktor. Veränderungen, die nicht durch die Mitarbeiter getragen werden, werden nicht optimal umgesetzt werden. Die Organisationsentwicklung bezieht daher Betroffene frühzeitig mit ein und nutzt damit auch die Kenntnisse derjenigen, die ihren Arbeitsalltag am besten kennen. Organisationsentwicklung sorgt für Akzeptanz von Veränderungsmaßnahmen.
Effektivität der Organisation
Organisationen haben oft Prozesse und Strukturen, die in der Vergangenheit ihren guten Grund hatten. Im Laufe der Zeit ändern sich diese Prämissen, oft bleiben ineffiziente Prozesse trotzdem bestehen. Während sich das Umfeld veränderte, wurden die Prozesse nur optimiert. Organisationsentwicklung hilft, ineffektive Prozesse aufzudecken und neue zu entwickeln.
Die Organisation als soziales System
Die Betonung liegt hier auf beidem, dem Sozialen und dem System. In Zeiten der Digitalisierung, des Wertewandels und komplexerer Herausforderungen, ist die Betrachtung der Organisation als lineare Maschine nicht mehr geeignet. Die Menschen sind mehr als nur ein ‚Rädchen im System‘. Arbeitnehmer lassen sich heute schon gar nicht mehr durch Kommando und Kontrolle zu guten Leistungen bringen, denn andere Arbeitgeber bieten ihnen eine erfüllende Arbeit in einem angenehmen Arbeitsumfeld. Organisationsentwicklung berücksichtigt die Anforderungen der Megatrends Digitalisierung, Globalisierung, Wertewandel und demographischer Wandel.
Der Systemgedanke zielt darauf das komplexe Zusammenwirken verschiedener Kräfte und Ziele innerhalb der Organisation zu berücksichtigen und nicht unangemessen zu vereinfachen. Komplexität kann nur soweit sinnvoll reduziert werden, wie es die Natur der Problemstellung erlaubt. Die Organisationsentwicklung hilft, den Umgang mit Komplexität zu erlernen. Herkömmliche Planungs- und Steuerungsmechanismen versagen hier immer öfter. Organisationsentwicklung zeigt Wege zu Alternativen und neuen Denkweisen.
Ganzheitliches Denken
Expertenberatung versucht ein fest umrissenes vordefiniertes Problem zu lösen. Dabei hinterlässt der Berater der Organisation ein Konzept, das er erstellt und präsentiert hat. Die Organisationsentwicklung dagegen interessiert sich für die wirksame Umsetzung und muss daher viele relevante Faktoren einbeziehen, die teilweise im Zuge des Prozesses erst auftauchen. Dabei werden die Lösungen nicht von der Organisationsentwicklung nicht vorgefertigt. Organisationsentwicklung begleitet den Prozess unter aktiver Teilnahme der Betroffenen, eigene Lösungen der Organisation zu entwickeln.